Wycliffe-Infotag in Biel |
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«Die meisten Kuya leben im tropischen Urwald der Elfenbeinküste, Hunderte von Kilometern von der Küste entfernt, und viele Menschen haben das Meer noch nie gesehen. Man kann sich vorstellen, dass der Bericht des Schiffbruchs des Apostels Paulus (siehe Apostelgeschichte 27) nicht grad einfach zum Übersetzen war, mit all den Fachbegriffen, die dort vorkommen!
Die einzigen Schiffe, die die Kuya kennen, sind kleine Boote, die man während der Regenzeit auf den paar Flüssen in der Gegend gebraucht, wenn diese Wasser führen. Aber das Wort dafür könnte nie für ein richtiges Schiff stehen. Wir dachten schon, dass wir das Wort bateau «Schiff» direkt aus dem Französischen entlehnen müssten, das hätte man wohl bato geschrieben … Doch dann tauchte die Idee des «grossen Bootes» auf, das funktionierte und war viel besser, da es ein einheimisches Wort war.
Bei den anderen nautischen Begriffen fragten wir uns jeweils: Wofür wird der Gegenstand gebraucht, den man übersetzen muss? Dies ergab folgende Lösungen:
Ich war überrascht, wie die Kuya-Übersetzer mit ein wenig Übung für alle Begriffe (konkrete und abstrakte) eine einheimische Entsprechung fanden, die passte. Meistens brauchte es dafür mehrere Wörter, während auf Französisch eines genügte. Manchmal war es jedoch umgekehrt, aber das ist eine andere Geschichte.»
Quelle: Philip Saunders