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«Männin» gibt es nicht im Tschadarabisch

Ganz am Anfang der Bibel (1. Mose 2,22-23) ist die Rede von der Schöpfung der Frau. Dabei wird im Hebräischen ein Wortspiel gemacht: «ischah – die Frau», ist die weibliche Form von «isch – der Mann». Daher hatte Martin Luther das Wort «Männin» erfunden. Das Wortspiel ist nicht einfach ein literarischer Trick, sondern auf diese Weise wird die sehr nahe Beziehung zwischen Mann und Frau deutlich. Aber die Übersetzer konnten das tschadarabische Wort für «Mann» beim besten Willen nicht in die weibliche Form setzen.

Was tun? Wie konnten sie die enge Verwandtschaft zwischen Mann und Frau ausdrücken? Der hebräische Text sagt, dass die Frau aus dem Mann «herausgenommen» wurde. Nach vielem Suchen fand das Übersetzungsteam ein anderes Wortspiel: «Frau» heisst auf Tschadarabisch «mara». Es trifft sich gut, dass die Verbform «sie wurde herausgenommen» «mara-gooha» lautet. So konnten sie schreiben: «Sie wurde ‹mara› (Frau) genannt, weil sie aus dem Mann ‹mara-gooha› (herausgenommen wurde) ».

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Quelle: Übersetzungsteam