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Übersetzen unter Lebensgefahr

Pastor Bennett Marona weiss, was es heisst, unter Lebensgefahr mit der Arbeit weiterzufahren.

Ich wäre fast gestorben, aber Gott hat mir das Leben gerettet, erzählt er. Ich glaube, dass sich Gott nicht nur wünschte, dass ich überlebe, sondern auch, dass ich diese Aufgabe erfülle. Wir wünschten uns so sehr, Gottes Wort in unserer Sprache zu haben.

Nach einem der längsten Bürgerkriege der Geschichte entstand 2011 der jüngste Staat der Welt, der Südsudan.

Pastor Bennet gehört zur Baka-Volksgruppe mit ungefähr 26 000 Sprechern. Schon 1980 fing die Bibelübersetzung auf Baka an, 1992 kam Bennet dazu. Das Projekt wurde unterbrochen, als ein neuer Bürgerkrieg ausbrach und Tausende von Sudanesen, darunter auch Bennett und seine Familie, in die Demokratische Republik Kongo fliehen mussten. In einem Flüchtlingslager führte Bennett die Übersetzung des Neuen Testamentes fort. Zusätzlich entwickelte er Lesematerial, mit dem die Baka lesen lernen können.

Eines Tages, als er im Übersetzungsbüro mit acht anderen Personen war, wurde er von bewaffneten Soldaten entführt. Jede Nacht wählten die Soldaten einen Gefangenen, den sie dann töteten. Als Bennett an die Reihe kam, wurde er zu seiner grossen Überraschung und ohne jegliche Erklärung frei gelassen.

Warum bin ich nicht getötet worden? Ich weiss es nicht. Offenbar hat Gott eingegriffen und mich dazu bestimmt, die Bibel zu übersetzen. Gibt es etwas Wichtigeres, als Gottes Wort meinem Volk zu bringen? Also habe ich weitergemacht und Gott darum gebeten, dass er die Arbeit beschleunigt, damit die Baka bald seine Worte lesen können.

2017 ist Bennetts Gebet sichtbar erhört worden: Tausende von Baka kamen zusammen, um das Neue Testament auf Baka zu feiern.

Gott ist nicht mehr Ausländer. Jesus ist einer von uns. Er spricht unseren Dialekt, bezeugt Bennett.

(Quelle und Fotos: Wycliffe USA; Video mit Bennetts ergreifendem Bericht auf Englisch)