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Namen für die 66 biblischen Bücher

Was bei der Bibelübersetzung für die meisten Sprachen keine grosse Hürde darstellt, ist für Gebärdensprachen eine wahre Herausforderung: Eigennamen. Buchstabieren – ja, es gibt für jeden Buchstaben eine bestimmte Handform – geht oft zu lange, man möchte lieber eine einzige Gebärde dafür gebrauchen.

Für den Namen des Jüngers Johannes legt der Sprecher seine Hand auf die Brust, so wie Johannes beim letzten Passahmahl seinen Kopf an Jesus’ Brust gelegt hatte. (Übrigens bekommt jede Person eine eigene Gebärde; so hat Johannes der Täufer nicht die gleiche!) Andere Namen sind schwieriger abzubilden, denn wer kennt schon Obadja, Sacharja oder die Korinther? Welche Gebärden sind für sie passend?

Ein kleines Team und ein Berater von Wycliffe arbeiten an der Übersetzung der Personennamen in die Deutschschweizer Gebärdenssprache (DSGS). Sie berieten sich stunden-, ja tagelang darüber. Sie überlegten, was man über die jeweilige Person weiss (ihr Aussehen, ihr Charakter, Ereignisse aus ihrem Leben) und diskutierten dann, welche Gebärde dazu passen könnte.

Die Mühen haben sich gelohnt: Seit November 2023 gibt ein kleines Lexikon (signlex.deaf.ch) Auskunft über die Namen der 66 biblischen Bücher. Dazu kommen etwa 50 kurze Videos, die die Hintergründe für die Wahl einer Gebärde erläutern.

Bericht über die Feier der CGG Schweiz (Christliche Gehörlosengemeinschaft)