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Lesen und Schreiben bei den Ifè (Togo)

Ein harter Kampf

In den 1980er Jahren begannen die ersten Leseklassen auf Ifè in dieser Sprachgruppe. (Die rund 100’000 Ifè leben an der Grenze Togo-Benin.) Damals betrug die Alphabetisierungsrate 5 %; es gab nur sehr wenige Kirchen und das Interesse an Leseklassen war gering. Die traditionellen Chefs lehnten die Kurse sogar ab, da sie den Menschen halfen, die Bibel zu lesen. Dies war eine Bedrohung für sie, denn sie befürchteten einen Verlust an geistlicher Führung und Macht. Manchmal wurden die Koordinatoren und Lehrer sogar aus den Dörfern verjagt!

Doch das hat sich geändert. Heute haben die meisten Ifè-Dörfer nicht nur ihre eigenen Kirchen, sondern auch ihre eigenen Grundschulen, die von Eltern gegründet wurden, die an der ersten Alphabetisierungskampagne teilgenommen haben.

In diesem Jahr (2019) nehmen über 6000 Erwachsene an Alphabetisierungskursen teil!

Verändert

Ein 70-jähriger Ifè-Mann erzählt: «Ich habe mein Leben als Priester der Gottheit Dadoumè verbracht. Dann besuchte ich die Ifè-Leseklassen und lernte, Ifè zu lesen und zu schreiben. Ich wurde Ifè-Lehrer und unterrichtete während vieler Jahren. Im Oktober 2009 wurde das Neue Testament auf Ifè eingeweiht. Obwohl ich kein Christ war, nahm ich an der Feier teil und kaufte auch ein Exemplar. Ich bewahrte es sorgfältig in meinem Zimmer auf und machte es mir zur Gewohnheit, jeden Morgen, bevor ich aus dem Haus ging, ein paar Verse daraus zu lesen.

Eines Tages fragte mich jemand, warum ich so sehr an meinem Neuen Testament auf Ifè hänge. Meine Antwort: ‘Meine lieben Kinder, dieses Buch ist voll Weisheit und Reichtum für das ganze Leben.’ Ein paar Jahre später, 2013, erklärte ich vor den versammelten Ältesten des Dorfes: ‘Bitte ernennt eine andere Person, die für Dadoumè verantwortlich ist, denn ich möchte jetzt Jesus folgen und nicht mehr dieser Gottheit. Seit da diene ich Christus von ganzem Herzen.’»

Quelle: Wycliffe USA