En  De  Fr  

Stellungnahme zum Buch von Christina Krüsi

Im April 2014 hat Wycliffe Schweiz folgende Stellungnahme zu Christina Krüsis Buch «Das Paradies war meine Hölle» veröffentlicht:

«Wir bestätigen, dass unsere Partnerorganisation in Bolivien eine Schule betrieben hat, und dass dort Ende der 1970er-Jahre sexuelle Übergriffe an Minderjährigen stattgefunden haben. Auch Christina Krüsi wurde ein Opfer davon. Wir sind zutiefst betrübt über dem, was ihr und ihrer ganzen Familie dadurch an Ungerechtigkeit und Leid widerfahren ist», erklärt Hannes Wiesmann (zu diesem Zeitpunkt Leiter von Wycliffe Schweiz).

Als diese Ereignisse anfangs 2003 bekannt wurden, wurde sofort eine umfassende Untersuchung eingeleitet, in der alle direkt und indirekt Betroffenen einbezogen waren. Diese Arbeit wurde in den USA geleistet und von externen Fachkräften begleitet. Wycliffe Schweiz war dabei nicht direkt beteiligt. Wiesmann: «Wir sind allen Opfern sehr dankbar, dass sie den Mut und die Kraft zur Mithilfe bei der Aufarbeitung dieser Fälle aufgebracht haben.»

Zum konkreten Inhalt von Christina Krüsis Buch kann Wycliffe Schweiz nicht Stellung nehmen, erklärt Hannes Wiesmann: «Wir bedauern zutiefst, dass es überhaupt eine solche Geschichte zu erzählen gibt. Das Anliegen der Prävention und der Opferhilfe unterstützen wir sehr.»

Das Bekanntwerden dieser Übergriffe führte bei Wycliffe Schweiz und ihren Partnerorganisationen zur Ausarbeitung von strengen Massnahmen und Richtlinien zum Schutz von Kindern. In der Schweiz stand Wycliffe die Fachstelle mira* bei der Erarbeitung beratend zur Seite. International engagierte sich Wycliffe bei der Gründung des «Child Safety and Protection Network». Zur Auswahl von neuen Mitarbeitenden erklärt Hannes Wiesmann: «Wir stellen sicher, dass sie diesbezüglich nicht vorbestraft sind. Von uns entsandte Mitarbeitende absolvieren interne Schulungen in diesem Bereich, die unter anderem auch aufzeigen, wie bei einem Verdachtsfall vorzugehen ist.» Bei begründetem Verdacht auf Kindsmissbrauch werden strikt alle gesetzlichen Auflagen befolgt. Übertreter werden sofort freigestellt und angezeigt.

 

Antworten auf häufige Fragen

*Die Fachstelle mira gibt es nicht mehr; das Anliegen wird von der Stiftung Kinderschutz weitergeführt.