8 Sprachen (Nelayan und 7 weitere)
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Islam
Unterschiedlich, von gar nichts bis ganze Bibel
Die rund 50.000 Nelayan leben auf einer abgelegenen Insel im südöstlichen Indischen Ozean. Der natürliche Reichtum von Meer und Land ist gross, doch bleibt das damit erworbene Einkommen beschränkt und kann nicht mit der von aussen kommenden Modernisierung Schritt halten. Auswärtige Entwicklungshilfe hat in der Region der Nelayan viel zu einer Besserung beigetragen, zieht sich aber auch zunehmend zurück und hinterlässt oft ein Vakuum.
Das Zusammengehörigkeitsgefühl in den Familien der Nelayan ist stark ausgeprägt. Neu verheiratete Paare leben anfangs mit der Familie der jungen Frau zusammen, bis ihr erstes Kind ein Jahr alt ist.
In jedem Dorf der Nelayan steht eine Moschee, die nicht nur eine religiöse Rolle spielt, sondern auch als Gemeinschaftszentrum dient. Die Nelayan sind theoretisch Moslems, doch wissen die meisten von ihnen wenig über den Islam. Die animistische Religion mit magischen Praktiken ist stark verbreitet und grosse Furcht prägt den Alltag der Nelayan. Mit Opfern, Amuletten usw. versuchen sie, sich vor dem Bösen zu schützen.
Es sind praktisch keine einheimischen Christen bekannt. Allerdings haben sich Christen aus anderen Gebieten des Landes in der Region der Nelayan niedergelassen.
Das Bildungssystem und das Gesundheitswesen sind immer noch wenig entwickelt. Viel Korruption und Misswirtschaft in der Vergangenheit hat zur Folge, dass die Nelayan heute wenig Vertrauen in ihre Leiter vor Ort haben.
Vor einigen Jahren hat ein Bibelübersetzungsprojekt in der Sprache der Nelayan begonnen, in dem auch einheimische Übersetzer und Erzähler durch ihre Mitarbeit mit dem Evangelium in Kontakt kommen. Kürzlich wurde mit der Übersetzung von 90 Bibelgeschichten aus dem Alten und Neuen Testament ein Überblick über die ganze Bibel fertiggestellt.
In der Gegend der Nelayan gibt es im Ganzen acht Sprachgruppen, eine grosse und sieben kleinere. Auf Nami*, der Sprache der grössten Sprachgruppe, gibt es die ganze Bibel (1997) und inzwischen das Neue Testament auch als Hörbuch. Obschon Gottes Wort für sie zugänglich ist, hat es im Denken und Glauben der Leute bis heute keinen Eingang gefunden.
Das Nami*-Mehrsprachenprojekt will nebst den Nelayan auch die anderen sechs Sprachgruppen der Region erreichen, deren Sprachen mit dem Nami verwandt sind. Diese sechs Sprachgruppen leben im hügeligen Gebiet einer nahegelegenen, grossen Insel. Alle sechs sind stark vom strikten moslemischen Glauben der Nami beeinflusst.
Einige Christen aus anderen Regionen haben sich unter den Kopi* und den Tikar*, zwei dieser kleinerer Sprachgruppen, niedergelassen, aber bis jetzt hat das Evangelium bei ihnen auch noch nicht Fuss gefasst. Vor einigen Jahren begannen zwei Übersetzungsprojekte in Kopi und in Tikar. Leider mussten beide im 2023 aus unterschiedlichen Gründen abgebrochen werden.
Die anderen 3 bis 4 kleinen Volksgruppen sind mit dem Evangelium noch überhaupt nicht in Berührung gekommen. Möglicherweise verstehen sie eine oder mehrere ihrer Nachbarsprachen. Es muss noch abgeklärt werden, ob Bedarf an einer oder mehreren Bibelübersetzungen in ihren Sprachen oder Dialekten besteht.