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Home » Roland und Irene Fumey
Mitarbeit im Kuni-Projekt aus der Schweiz (Roland)
Kurz nachdem Irene und Roland Fumey 1989 mit ihren vier Kindern nach Papua-Neuguinea (PNG) zogen, erhielt SIL PNG, die Partnerorganisation vor Ort, eine Anfrage der Kuni (Sprecher der Kuni-Boazi Sprache) am Lake Murray, sie mögen doch bitte jemand senden, der es ihnen ermöglicht, die Bibel oder zumindest das Neue Testament in ihrer Sprache zu erhalten. Nach zwei Spracherkundigungsreisen flogen sie dann im Juni 1990 als ganze Familie zu den Kuni. Sie begannen, sich in ihre Kultur einzuleben, die Sprache zu lernen und zu analysieren, und mit ihnen eine Rechtschreibung zu entwickeln, um dann später zusammen mit einigen der Kuni die Bibel übersetzen zu können.
Viele Jahr später, nach unzähligen Hürden und literweise vergossenem Tropenschweiss, konnten sie den Kuni im Januar 2016 das Neue Testament in ihrer Sprache übergeben, sowohl in Buchform als auch in Form von solarbetriebenen Abspielgeräten und SD-Karten für Mobiltelefone.
Die Kuni hatten ein grossartiges Fest organisiert, an das die Fumeys gerne zurückdenken. Am Abend wurde dann der Jesus-Film gezeigt, an dessen Vertonung auf Kuni rund 100 Leute aus verschiedenen Dörfern mitgewirkt hatten.
Nebst dem Kuni-Projekt waren die Fumeys auch in verschiedenen anderen Aufgaben involviert:
Als gelernte Pflegefachfrau half Irene einige Jahre in der Klinik auf dem Zentrum Ukarumpa aus.
Später, und zum Teil auch gleichzeitig, übernahm sie zuerst einen Teil der Aufgaben als Leiterin einer der Regionen in PNG, bevor sie diese Rolle ganz übernahm. (Die Spracharbeit in PNG ist in mehrere Regionen unterteilt.)
Ab Mitte 2017 hatte sie für 2½ Jahre die Gesamtleitung aller rund 180 Sprachprojekte in PNG inne.
Roland, als ehemaliger Programmierer und Analytiker, war ab 2002 für einige Zeit als Unicode-Spezialist beschäftigt. Dabei ging es darum, dass alle Spezialbuchstaben, die in PNG-Orthographien je verwendet wurden, in das nun weltweit verwendete Unicode-System integriert und zudem die alten Texte in das neue System übertragen werden konnten.
2008 wurde Roland gebeten, ein Wörterbuch in einer Sprache, in die Kollegen Jahrzehnte investiert hatten, druckfertig zu erstellen. 800 Seiten waren daraus geworden. Ein Wörterbuch einer anderen Sprache, für das er 2019 den Schriftsatz machte, umfasste rund 1100 Seiten.
2015 erstellte Roland den Schriftsatz ihres eigenen Neuen Testamentes in der Kuni-Boazi Sprache und später dann weiterer Neuen Testamente oder Teile davon in andern Sprachen Papua-Neuguineas.
Seit September 2020 wohnen Fumeys in der Schweiz.
Irene hat sich aus der Spracharbeit zurückgezogen, ist aber weiterhin assoziiertes Mitglied bei Wycliffe.
Roland ist immer noch, aber nun hauptsächlich aus der Ferne, im Kuni-Projekt involviert.
Schon bevor das Neue Testament fertig war, sprachen die Kuni davon, dass sie zumindest auch Teile des Alten Testaments in ihrer Sprache haben wollen. Vier Kuni-Übersetzer sind nun dabei, Erstentwürfe von Kapiteln aus dem 1. Buch Mose zu erstellen und in den Computer einzutippen. Mittels des dazu verwendeten Computerprogramms Paratext und dank einer relativ guten Mobilfunkverbindung können sie Roland diese Kapitel übers Internet übermitteln, worauf er diese überprüft und dann später vor Ort mit ihnen überarbeitet. Zu diesem Zweck verbrachten Fumeys Anfang 2022 und 2024 je rund zwei Monate in PNG. Weitere solche Reisen sind vorgesehen.
Nebst der Übersetzungsarbeit widmet sich Roland zu einem grossen Teil auch der sprachwissenschaftlichen Seite des Projekts, dies auch im Hinblick auf ein Kuni-Wörterbuch.