Mitarbeit im Kuni-Projekt aus der Ferne (Roland)
Im August 1989 zogen Irene und Roland mit ihren vier Kindern nach Papua-Neuguinea (PNG), wo sie zuerst an einem dreimonatigen Einführungskurs (Dschungellager) teilnahmen und dort auch Tok Pisin (Pidgin English) lernten.
Anfang 1990 erhielt SIL PNG, die Partnerorganisation vor Ort, eine Anfrage der Kuni (Sprecher der Kuni-Boazi Sprache) am Lake Murray, sie mögen doch bitte jemand senden, der es ihnen ermöglicht, die Bibel oder zumindest das Neue Testament in ihrer Sprache zu erhalten. Nach zwei Spracherkundigungsreisen, um z.B. abzuklären ob die Sprache noch rege gesprochen wird oder ob sie vom Aussterben bedroht ist, was für Dialektunterschiede es gibt und was für Kirchen dort vertreten sind, ob die Leute wirklich Interesse an Gottes Wort haben usw., flogen sie dann im Juni 1990 als ganze Familie zu den Kuni. Sie begannen, sich in ihre Kultur einzuleben, die Sprache zu lernen und zu analysieren, und mit ihnen eine Rechtschreibung zu entwickeln, um dann später zusammen mit einigen der Kuni die Bibel übersetzen zu können.
Viele Jahr später, nach unzähligen Hürden und literweise vergossenem Tropenschweiss, konnten sie den Kuni im Januar 2016 das Neue Testament in ihrer Sprache übergeben, sowohl in Buchform als auch in Form von solarbetriebenen Abspielgeräten und SD-Karten für Mobiltelefone.
Die Kuni hatten ein grossartiges Fest organisiert, an das die Fumeys gerne zurückdenken. Am Abend wurde dann der Jesus-Film gezeigt, an dessen Vertonung auf Kuni rund 100 Leute aus verschiedenen Dörfern mitgewirkt hatten.
Schon bevor das Neue Testament fertig war, sprachen die Kuni davon, dass sie zumindest auch Teile des Alten Testaments in ihrer Sprache haben wollen.
Nebst dem Kuni-Projekt waren die Fumeys auch in verschiedenen anderen Aufgaben involviert:
Als gelernte Pflegefachfrau half Irene einige Jahre in der Klinik auf dem Zentrum Ukarumpa aus. Zwischendurch half sie auch auf der Internationalen Schule aus.
Später, und zum Teil auch gleichzeitig, übernahm sie zuerst einen Teil der Aufgaben als Leiterin einer der Regionen in PNG, bevor sie diese Rolle ganz übernahm. (Die Spracharbeit in PNG ist in mehrere Regionen unterteilt.)
Ab Mitte 2018 hatte sie für 2½ Jahre die Gesamtleitung aller rund 180 Sprachprojekte in PNG inne.
Roland, als ehemaliger Programmierer und Analytiker, war ab 2002 für einige Zeit als Unicode-Spezialist beschäftigt. Dabei ging es darum, dass alle Spezialbuchstaben, die in PNG-Orthographien je verwendet wurden, in das nun weltweit verwendete Unicode-System integriert und zudem die alten Texte in das neue System übertragen werden konnten.
2008 wurde Roland gebeten, ein Wörterbuch in einer Sprache, in die Kollegen Jahrzehnte investiert hatten, druckfertig zu erstellen. 800 Seiten waren daraus geworden. Ein Wörterbuch einer anderen Sprache, für das er 2019 den Schriftsatz machte, war fast 1100 Seiten dick.
2015 erstellte Roland den Schriftsatz ihres eigenen Neuen Testamentes in der Kuni-Boazi Sprache und später dann weiterer Neuen Testamente oder Teile davon in andern Sprachen Papua-Neuguineas.
Seit September 2020 wohnen Fumeys in der Schweiz.
Irene hat sich aus der Spracharbeit zurückgezogen, ist aber weiterhin assoziiertes Mitglied bei Wycliffe.
Roland ist immer noch, aber nun hauptsächlich aus der Ferne, im Kuni-Projekt involviert.
Zwei bis vier Kuni-Übersetzer sind dabei, Erstentwürfe einiger Kapitel aus dem 1. Buch Mose zu erstellen, die dann überprüft werden müssen. Da Roland bisher aber nur sehr wenig von ihnen erhielt, konzentriert er sich gegenwärtig auf die sprachwissenschaftliche Seite des Projekts. Da gibt es auch noch sehr viel zu tun!
Anfang 2022 verbrachten Fumeys zwei Monate in PNG. Weitere solche Reisen sind vorgesehen.