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Mundart oder Hochdeutsch?

Soviel wir wissen, wird bei allen offiziellen und staatlichen Angeboten in der Schweiz Hochdeutsch unterrichtet. Das ist sinnvoll, weil beim offiziellen Integrationsunterricht viel Gewicht aufs Schriftliche gelegt wird.

Wir sind aber überzeugt, dass dem Neuankömmling besser gedient ist, wenn er zunächst auf die mündliche Kommunikation im Alltag (Einkauf, Ämter, Schulen, Zug/Bus, Nachbarschaft) vorbereitet wird, und diese findet in der deutschsprachigen Schweiz eindeutig in Mundart statt.

Für die Integration in der Schweiz ist es sehr wichtig, dass die Flüchtlinge Mundart zumindest verstehen. Bei Arbeiten wie z.B. im Altersheim oder an der Migros-Kasse geht es nicht ohne. Mundart sprechen ist weniger wichtig. Auch eine Mischung zwischen Hochdeutsch und Mundart ist durchaus akzeptabel.

Ein weiterer Vorteil beim Mundartunterricht ist, dass weder der Pate noch die Lernenden versucht sind, sich auf schriftliche Übungen zu konzentrieren, denn Lehrbücher und Arbeitsblätter auf Mundart gibt es kaum.

Wer längerfristig in der Schweiz bleibt, wird natürlich auch das Hochdeutsch brauchen, genauso wie er auch irgendwann lesen und schreiben lernen muss. Aber das ist der zweite Schritt. Unsere Materialien sind in erster Linie für den ersten Schritt gedacht. Der Übergang von der Mundart zum Hochdeutsch ist im zweiten Schritt dann auch gar nicht so schwierig.