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Dyan

Burkina Faso

Sprache(n)

Dyan (eine Gursprache)

Sprecher

ca. 32'000

Religion

Animismus, ca. 20% Christen, ca. 20% Islam

Übersetzt

das ganze NT als Entwurf

Hintergrund

Die Dyan leben von Viehzucht und Ackerbau (Hirse, Mais und Erbsen). Die Kunsthandwerker unter ihnen stellen geschnitzte Hocker, Xylophone und Trommeln her. Die Dyan haben ein starkes Traditionsbewusstsein, das den Familienalltag bestimmt. Die junge Generation jedoch lernt in der Schule ganz andere Werte, so dass sie zwischen den beiden Welten hin- und hergerissen sind.

Ihre Religion

Die Dyan sind für ihre Verschlossenheit gegenüber jeglichen Einflüssen von aussen bekannt. Die junge Generation hingegen ist für das Christentum und den Islam offen, doch dann gibt es in der Familie oft Schwierigkeiten, wenn sie in den Gottesdienst gehen. Insgesamt ist die Zahl der Christen am Wachsen und es gibt viele christliche Gemeinden.

Bedürfnisse

Die Muttersprache ist zentral für die Identität eines Menschen. Lange konnten die Dyan ihre Sprache jedoch weder lesen noch schreiben, so dass sie sich minderwertig fühlten. Erst als Leseklassen durchgeführt wurden, wurde ihr Selbstwert gestärkt.

Jula ist die Handelssprache im Südwesten Burkina Fasos und beeinflusst das Dyan. So beherrscht die Mehrheit der Dyan auch Jula, zumindest oberflächlich, aber wenn es um Persönliches geht, spricht man die eigene Sprache.

Was bisher geschah

Die Spracharbeit bei den Dyan begann 2004, als ein Schweizer Ehepaar die Sprache lernte und Einheimische ausbildete. Nach fünf Jahren kehrten sie in die Schweiz zurück.

Die Übersetzer arbeiteten weiter, bis 2019 alle Bücher des Neuen Testamentes als Entwurf auf Dyan vorlagen und viele davon mit einem Übersetzungsberater überprüft worden waren.

Aussicht

Nach einem zweijährigen Stillstand ist im November 2021 die Arbeit wieder aufgenommen worden. Das Ziel ist, die noch nicht publizierten Bücher zu überprüfen, sowie Hörbücher herzustellen. Weitere Anliegen: christliche Lieder sammeln und Hör- und Bibelstudiengruppen in den Gemeinden gründen.

Das Projekt ist offiziell bis Mitte 2023 bewilligt und wird bis dahin finanziert.