En  De  Fr  

Internationaler Tag der Muttersprache

Wenn Sprachen verschwinden

Wofür braucht es Sprachen? Sie sind wichtig für die Identität von uns Menschen, für Kommunikation, Gemeinschaft, Bildung und Entwicklung. Doch die Globalisierung bedroht die Vielfalt der Sprachen massiv.

Wenn Sprachen verschwinden, verblasst der bunte Teppich der Vielfalt der Sprachen. Mit jeder Sprache, die stirbt, gehen Chancen, Traditionen, Erinnerungen, einzigartige Denk- und Ausdrucksformen verloren.

Mindestens 43% aller Sprachen (der Ethnologue zählt über 7000) sind gefährdet. Nur wenige hundert Sprachen haben wirklich einen Platz in den Bildungssystemen und im öffentlichen Bereich erhalten, und weniger als hundert werden in der digitalen Welt verwendet.

Weltweit haben 40 Prozent der Bevölkerung keinen Zugang zu einer Ausbildung in einer Sprache, die sie sprechen oder verstehen. Doch gibt es hier Fortschritte zu verzeichnen, und das Verständnis für die Bedeutung der Muttersprache wächst.  insbesondere in der frühen Schulzeit, wächst und das Engagement für ihre Entwicklung im öffentlichen Leben verstärkt wird.

(Quelle: UNO)

Und wir bei Wycliffe?

Für die Bibel gibt es verschiedene Vergleiche. In Papua-Neuguinea sind es die Süsskartoffeln: “Wenn wir das Markus-Evangelium in unserer Muttersprache lesen und darüber reden, dann graben wir Süsskartoffeln aus dem Boden und schneiden nicht nur die Blätter über der Erde ab.” Das sagt ein Bibelübersetzer der Pinai-Hagahai. Für sie sind die Süsskartoffeln das Hauptnahrungsmittel.

Die Muttersprache ist die erste Sprache, die ein Mensch lernt und die am stärksten zu seinem Herzen spricht. Darum braucht jede Volksgruppe die Bibel in ihrer eigenen Sprache. Und da wartet noch viel Arbeit, denn es gibt erst 685 ganze Bibeln. Dazu kommen 1545 Sprachen, in denen immerhin das Neue Testament verfügbar ist. (Stand Februar 2019, Quelle: progress.Bible™)

In über 2000 Sprachen laufen zurzeit Übersetzungsprojekte. Oft sind es die Einheimischen, die an der Arbeit sind; Hilfe von aussen braucht es vor allem für die Finanzierung und für das Know-How. Genau hier klemmt es häufig: Es fehlt an Theologen und Orientalisten, die als Berater die übersetzten Bibelteile genau überprüfen, bevor sie veröffentlicht werden.

Zum Artikel bei ideaSchweiz.